Die Gemeinde Lech steht modellhaft für Entwicklungen, die derzeit in zahlreichen touristischen Alpendestinationen zu beobachten sind: Das Zusammenspiel von dörflicher Gemeinschaft und urban geprägtem Publikum, touristisch vermarktetem Außen- und erlebtem Selbstbild, regionaler Wertschöpfung und globalen Kapitalflüssen usw. stellt die Entwicklung der Gemeinde zunehmend vor kaum mehr zu bewältigende soziokulturelle und ökonomische Herausforderungen. Insbesondere die dramatischen Preissteigerungen im Immobiliensektor machen sowohl das leistbare Wohnen, wie auch eine tragfähige unternehmerische Entwicklung für die ansässige Bevölkerung immer schwieriger. Damit gerät unmittelbar auch die nachhaltige Entwicklung des Gemeinwesens gerät in Gefahr: Betriebsaufgaben von angestammten Unternehmen und Abwanderung der nächsten Generation schaffen jene Lücken, die durch spekulative Interessen von außen gefüllt werden und die beschriebene Dynamik immer weiter anheizen.
allmeinde commongrounds befasst sich mit diesen Entwicklungen aus unterschiedlichen – ökonomischen, soziokulturellen, ästhetischen und raumplanerischen – Perspektiven, forschend wie vermittelnd und im Spannungsfeld von lokaler Erfahrung, Expertisen von außen und nicht zuletzt im Dialog mit Gästen, denen die Zukunft der GEMEINDE Lech am Herzen liegt. Bezugspunkt ist dabei die Tradition der Allme(i)nde, die Lech historisch geprägt hat: eine selbstbestimmte Gestaltung und Nutzung des Gemeinguts durch die lokale Gemeinschaft. Die Idee der Allme(i)nde neu zu denken im Spannungsfeld globaler ökonomischer und sozialer Dynamiken einerseits und durch übergeordnete Institutionen definierte administrative und politische Rahmenbedingen andererseits, stellt dabei die zentrale Herausforderung dar, der sich allmeinde commongrounds stellt.